Wintersport und Wildtierschutz – Bitte beachtet die Regeln
Der Winter im Achental verzaubert mit einer besonders ruhigen Atmosphäre. Für uns Menschen ist es eine magische Zeit, die wir bei Winterwanderungen und Skitouren genießen können. Doch für die Wildtiere, die hier in unseren Bergen zu Hause sind, bedeutet diese Jahreszeit vor allem: Ruhe. Der Winter ist für viele Wild- und Waldtiere eine besonders kritische Phase. Sie müssen jetzt Energie sparen und die kalten Monate überstehen. Nahrung ist knapp, und die Energie, die durch Flucht oder Störungen verloren geht, kann nicht wiederhergestellt werden. Umso wichtiger ist es, dass wir Menschen uns bewusst in der Natur bewegen, um die Tiere nicht zu gefährden.
Zwei wichtige Schutzgebietsarten, die für den Wintertourismus besonders relevant sind, möchten wir vorstellen. Wildschutzgebiete sind speziell dafür ausgelegt, Wildtierarten zu schützen und die Auswirkungen von Wildschäden im Wald zu minimieren. In diesen Gebieten befinden sich wichtige Rast-, Futter-, Setz- und Brutplätze für viele Tiere. Die Schutzgebiete sind meistens auf die Wintermonate und die Zeit der Jungenaufzucht im Frühjahr begrenzt. In dieser Zeit sind die Gebiete für uns Menschen tabu. Es gilt ein Wegegebot, das besagt, dass die markierten Wege nicht verlassen werden dürfen – auch Hunde müssen hier an der Leine bleiben. Verstöße gegen diese Regeln können hohe Strafen von bis zu 5000 Euro nach sich ziehen.
Wald-Wild-Schongebiete sind ein weiterer wichtiger Bestandteil des Naturschutzes. Diese Gebiete wurden in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten und Sportlern eingerichtet, um sensible Lebensräume von geschützten Wildtierarten wie dem Birkhuhn, Steinadler und Wanderfalke zu bewahren. Sie sind Teil der DAV-Kampagne „Natürlich auf Tour“. In den Winter- und Frühjahrsmonaten gelten hier Zugangsverbote. Die Einhaltung dieses Verbots basiert auf der freiwilligen Entscheidung der Wintersportler, die Tiere zu respektieren und nicht zu stören. Besonders wichtig ist: Grüne DAV-Richtungsschilder und gelbe Stopp-Schilder im Gelände weisen den Weg und markieren die Grenze, an der man umkehren sollte, um die Tiere nicht zu verunsichern.
Warum Störungen für Wildtiere gefährlich sind
Viele Tierarten, die im Achental leben, sind besonders anfällig für Störungen während der Wintermonate. Zu diesen Tieren gehören das Birkhuhn, Auerhuhn und andere Raufußhühner, die auf den kalten und schwierigen Winter angewiesen sind, um zu überleben. Diese Tiere haben sich darauf spezialisiert, von den Nadeln von Tannen und Lärchen zu leben, die sehr wenig Energie liefern. Sie können nur dann überleben, wenn sie ihre Energie gut einteilen. Jede unnötige Störung, sei es durch Winterwanderer oder Skitourengeher kostet sie wertvolle Energie.
Ein weiteres Beispiel sind die Gämsen. Diese Tiere haben sich hervorragend an die extremen Bedingungen in den Alpen angepasst. Im Winter senken sie ihre Körpertemperatur und reduzieren ihre Bewegungen, um Energie zu sparen. Wird ihre Ruhephase gestört, verbrauchen sie viel Energie, die für ihr Überleben entscheidend ist. Auch der Schneehase ist in dieser Zeit besonders anfällig. Seine weiße Fellfarbe schützt ihn vor Feinden, aber er benötigt vor allem Ruhe, um im Winter überleben zu können. Wenn er gestört wird, kann er nicht rechtzeitig in sichere Verstecke fliehen.
Naturverträgliche Skitouren am Geigelstein
Der Geigelstein in Schleching ist im Winter ein Rückzugsort für scheue Tiere, darunter die vier heimischen Raufußhuhnarten Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn. Das Gebiet rund um den Geigelstein zählt zu den besonders wertvollen Bergregionen der bayerischen Alpen. Um Störungen der Wildtiere zu vermeiden, findet am Geigelstein in den Monaten Dezember bis Ende Mai eine Besucherlenkung statt. Diese ermöglicht naturverträgliche Tourenmöglichkeiten für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer.
Was du tun kannst, um den Tieren zu helfen
Mit ein paar einfachen Regeln können wir dafür sorgen, dass die Tiere im Achental ihren Winter sicher überstehen:
- Bleibe auf den markierten Wegen: Das Verlassen der Wege kann das Ökosystem stören.
- Meide Winterruhezonen und Wildfütterungsbereiche: Diese Zonen sind besonders wichtig für die Tiere, um sich ungestört zu erholen und Nahrung finden zu können.
- Achte auf Dämmerungszeiten: Vermeide es, in den frühen Morgen- und Abendstunden unterwegs zu sein, wenn viele Tiere ihre Ruhezeiten haben.
- Hunde anleinen: Hunde können Wildtiere aufscheuchen und Stress verursachen. Achte darauf, deinen Hund immer an der Leine zu führen.
- Zusätzlich gibt es an den Tourist Informationen des Achental Tourismus – und auch in der Geschäftsstelle der Ökomodell Achental Informationsmaterial zu naturverträglichen Skitouren und den lokalen Wildtieren.








