DU bist TOURISMUS – Erich Kaltschmid

Das Achental und der Tourismus – seit Jahrzehnten aufs engste miteinander verwoben und voneinander abhängig. Heute lässt sich mit Fug und Recht behaupten: die Gäste, die im Tal ihren Urlaub verbringen, tragen ganz maßgeblich zum Wohlstand der gesamten Region bei. Ohne die Abgaben für Zweitwohnung im Achental oder die Einnahmen durch den Tourismus hätten wichtige Infrastrukturmaßnahmen nicht umgesetzt werden können, gäbe es zahlreiche Arbeitsplätze nicht. Gastronomie, Hotellerie, private Vermieter – sie alle leben direkt von den Gästen. Doch auch indirekt schafft der Tourismus Arbeitsplätze, ist auch für Betriebe und Einzelhändler im Tal von enormer Bedeutung. Der Achental Tourismus hat sich umgehört und nachgefragt: welche Bedeutung hat der Tourismus für DICH?

Erich Kaltschmid, Inhaber der EDEKA-Märkte in Marquartstein und Unterwössen.

Wie wichtig sind Touristen für dich und dein Geschäft?
Touristen und auch Zweitwohnungsbesitzer sind für unser Geschäft wichtig. Gerade im Sommer können wir mit einem höheren Kundenaufkommen das Geschäft pushen. Wir benötigen mehr Ware und können so im Großhandel durch die höhere Abnahme bessere Konditionen aushandeln und uns damit ein Polster für die Nebensaison schaffen. Gäste im Ort sind zudem ein wichtiger Part für den Umsatz, das wiederum auch der Gemeinde durch höhere Steuereinnahmen zu Gute kommt.

Wie viele Mitarbeiter sind aktuell in den EDEKA-Märkten beschäftigt? Wären es ohne den Tourismus im Tal weniger?
Unsere Saison in den Märkten ist hauptsächlich im Sommer und teilweise im Winter zur Skisaison. In dieser Zeit haben wir ca. 1 – 2 Personen mehr beschäftigt als in der Nebensaison. Touristisch sind die Saisonzeiten vergleichbar und es wird gut sichtbar, dass durch ein hohes Gästeaufkommen eben auch Arbeitsplätze gesichert werden.
Gerade in der Coronazeit haben wir von den Zweitwohnungsbesitzern in der Region profitiert und die schwierige Zeit recht unbeschadet überstanden. Häufig wurden die Wohnungen auch von Freunden und Verwandten genutzt, die vielleicht zum ersten Mal das Achental besucht haben und für einen weiteren Urlaub mit der Familie wiederkommen.

Wie viel Prozent der Kunden sind Touristen?
Wie viel Prozent der Kunden wirklich Touristen sind, ist schwer zu sagen. In der Saison haben wir allerdings 10 – 15% mehr Umsatz durch Touristen.

Was wünscht du dir vom Achental Tourismus?
Der Tourismus war im Achental schon immer wichtig. In der Vergangenheit ging es immer mal wieder bergauf und bergab. Aber in den letzten Jahren läuft es wieder sehr gut an und ich bin der Meinung, dass es so wie es jetzt läuft, richtig und schön ist. Gerade Werbung mit qualitativ hochwertigen Produkten zur Kundenbindung sind super und auch der Zusammenschluss der Gemeinden zur gKU ist ein richtiges Signal. Ich komme aus Österreich und sehe, dass dort häufig rein touristisch gedacht wird und das Rad oft schon überdreht ist. Im Achental passiert der Tourismus im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten und der Bevölkerung, was ich wirklich schön finde.
Was ich mir wünschen würde oder als Anregung mitgeben kann, ist ein Begrüßungsabend z.B. im Kurpark für Gäste in lockerer Atmosphäre.