Sterne schauen im Achental: Magische Nächte unter freiem Himmel
Wenn am Abend die letzten Sonnenstrahlen hinter den Gipfeln von Geigelstein, Hochgern oder Kampenwand verschwinden, beginnt im Achental ein ganz besonderes Schauspiel: der Sternenhimmel zeigt sich in seiner vollen Pracht. Fernab von den Lichtern der Städte kannst du hier, bei klarer Sicht, tausende Sterne mit bloßem Auge sehen.
Vor allem in den Sommermonaten, wenn die Milchstraße wie ein leuchtendes Band quer über den Himmel zieht, wird das Sterne schauen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch die Zeit der Perseiden, dem bekanntesten Sternschnuppenstrom des Jahres rund um den 12. August, lädt zu romantischen oder spannenden Stunden unter freiem Himmel ein.
Aber auch im Winter, wenn die Luft besonders klar ist und bekannte Sternbilder wie Orion oder der Große Hund dominieren, lohnt sich ein Blick nach oben.
Welche Sternbilder sieht man wann?
Der Sternenhimmel ändert sich im Laufe des Jahres, je nach Jahreszeit zeigen sich unterschiedliche Sternbilder besonders deutlich.
Im Sommer kannst du folgende Himmelsbilder gut erkennen:
- Sommerdreieck: Bestehend aus den hellsten Sternen der Sternbilder Leier (Vega), Schwan (Deneb) und Adler (Altair) – leicht am Himmel zu finden.
- Schwan: Sieht aus wie ein fliegendes Kreuz, zieht sich mitten durch die Milchstraße.
- Herkules oder der unscheinbare Delfin: Eher klein, aber mit etwas Übung sichtbar.
Besonders eindrucksvoll: In mondlosen Nächten erkennt man die Milchstraße als milchig-weißes, nebelartiges Band, das sich quer über den Himmel zieht. In Wirklichkeit blicken wir damit in das Zentrum unserer eigenen Galaxie, ein faszinierender Anblick!
Im August lohnt sich außerdem der Blick nach oben wegen der Perseiden. Dieser Sternschnuppenstrom erreicht um den 12. August seinen Höhepunkt, oft mit mehreren Dutzend Sternschnuppen pro Stunde.
Im Winter dagegen sind andere Bilder besonders auffällig:
- Orion: Eines der bekanntesten Sternbilder mit dem markanten „Gürtel“ aus drei Sternen in einer Reihe.
- Großer Hund mit dem strahlenden Sirius, dem hellsten Stern am Nachthimmel.
- Stier mit dem rötlich leuchtenden Aldebaran, gut mit bloßem Auge zu erkennen.
Viele dieser Sternbilder sind mit spannenden Geschichten aus der griechischen Mythologie verbunden, ein schöner Einstieg für neugierige Beobachter jeden Alters.
Warum sieht man im Achental so viele Sterne?
Der Grund liegt auf der Hand oder besser in der Dunkelheit. Im Achental ist die sogenannte Lichtverschmutzung besonders gering. Straßen, Häuser und Betriebe setzen immer häufiger auf gezielte, warmweiße Beleuchtung oder schalten ab, wenn es nicht nötig ist. Das schont nicht nur die Natur, sondern bewahrt auch den freien Blick ins Universum.
Wer einmal den Vergleich erlebt hat, etwa zwischen dem Sternenhimmel über München (etwa 500 sichtbare Sterne) und dem über dem Achental (bis zu 5.000!), der weiß, wie groß dieser Unterschied sein kann.
Tipp für Familien: Sterne entdecken mit Kindern
Gerade für Kinder ist der Sternenhimmel ein echtes Abenteuer. Packt eine Decke und eine Taschenlampe ein, sucht euch eine ruhige Wiese oder eine der Liegebänke in unseren Orten und schon geht’s los. Wer findet zuerst den Großen Wagen? Wie sieht ein Sternbild aus, und was bedeutet eigentlich Sternschnuppe?
Tipp: Am besten kurz vor der Beobachtung gemeinsam eine Sternenkarte anschauen oder eine passende App nutzen, so wird der Himmelsblick gleich noch spannender. In warmen Sommernächten macht sogar ein kleines Picknick unter den Sternen Spaß.
Ein ganz besonderer Ort: der Sternenpark Winklmoos-Alm
Nur wenige Kilometer vom Achental entfernt, oberhalb von Reit im Winkl, liegt die Winklmoos-Alm, ein Ort mit ganz besonderer Auszeichnung. 2018 wurde sie von der International Dark Sky Association (IDA) offiziell als Sternenpark anerkannt, als erster in den Alpen.
Hier ist die natürliche Dunkelheit besonders gut erhalten, denn die Gebäude wurden bewusst mit sternenfreundlicher Beleuchtung ausgestattet. Das schützt nicht nur den Himmel, sondern auch nachtaktive Tiere und empfindliche Lebensräume.
Zwischen Mai und Oktober finden dort regelmäßig Sternführungen mit einem Astronomen statt. Bei klarem Himmel geht’s auf eine faszinierende Reise durch Sternbilder, galaktische Nebel, Rote Riesen und ferne Galaxien, ganz ohne Teleskop, nur mit dem bloßen Auge.
Auch ohne Führung kannst du den Sternenhimmel über der Winklmoos-Alm wunderbar genießen: Auf den Liegebänken des Sternenparks lässt es sich entspannt in den Nachthimmel schauen, bequem, ruhig und mitten in der Natur.
Weitere Infos und aktuelle Termine findest du unter www.abenteuer-sterne.de.