Malerei und Bildhauerei im Achental

 

Die Künstlerin Moni Stein, gebürtige Münchnerin lebt in Hinterwössen und arbeitet in ihrem Atelier am Hammerergraben in Oberwössen.

Liebe Moni, seit wann lebst du bei uns im Achental?

Ich bin 1954 in München geboren und in Gräfelfing zur Schule gegangen. Seit 1968 hatten meine Eltern in Hinterwössen ein Ferienhaus, in dem wir die Wochenenden und Ferien verbrachten. Dort habe ich sehr jung meinen ersten Mann kennengelernt und 1973 geheiratet. Fünf Kinder sind aus der Beziehung entstanden. Sehr belastet hat mich der frühe Kindstod eines meiner Buben und der tödliche Lawinenunfall meines Mannes 1992. Seit 1996 bin ich wieder verheiratet.

Wie bist du zur Malerei und Bildhauerei gekommen?
Meine Eltern haben mich schon sehr früh mit der Kunst vertraut gemacht, Museums- Kirchen- Theaterbesuche und nicht zuletzt mein häusliches Umfeld haben mich sicherlich geprägt. Der Wunsch, ein Kunststudium zu absolvieren wurde durch ein erfülltes Leben mit vier Kindern , 2 Stiefkindern und einem entsprechend großen Haushalt unterbrochen. Unabhängig dann im neuen Lebensabschnitt angekommen beschloss ich, mich nun ganz der Kunst zu widmen und absolvierte erfolgreich eine Vielzahl von Studiengängen an Kunstakademien in Bad Reichenhall, Salzburg, Kolbermoor, Augsburg u. v. m…. Auslandsaufenthalte und eigene Studien ergänzen meine Ausbildung. Ich arbeitete intensiv, wie unter Zeitdruck, holte in kurzer Zeit nach, was mir für meine Berufung sinnvoll erschien.

Wo arbeitest du bei uns im Achental?
Als selbstständige Künstlerin arbeite ich in einer ehemaligen Schreinerei
in Oberwössen/ Brem im Hammerer Graben 29. Dort befindet sich die Werkstatt mit Schauraum.

Kann man dich dort besuchen?
Seit vielen Jahren leite ich dort montags eine Malgruppe für freie Malerei. Gerne öffne ich meine Werkstatt für Besucher nach telefonischer Anmeldung.
Neben Malerei und Drucktechnik liegt mein Augenmerk auf der Plastik aus Beton oder Gips. Das große Format, ob bei Bildern oder in der Skulptur macht mir am meisten Freunde.

Was inspiriert dich?
Die besondere Lage meiner Werkstatt am Hammerer Bach mit einem kleinen Baggersee und der Geruch nach Farbe, Beton und den anderen Werkmitteln löst in mir irgendwas aus, so daß mir sehr schnell die verschiedensten Ideen durch den Kopf gehen. Manchmal wundere ich mich, welche Hand mich wohl führt? So hole ich mir meine Inspirationen aus der Natur, in der ich schon immer gerne unterwegs war und dem für mich so wichtigen Arbeitsraum.

Du gibst in den Ferien pro bono Kunst-Workshops für Schulkinder aus dem Achental und Gästekinder. Warum ist es wichtig, Kinder schon früh an Kunst heranzuführen?
Für das Ferienprogramm des Wössner Regenbogens habe ich mit viel Freude
versucht, Kindern den Funken, der für die Malerei so wichtig ist, zu vermitteln. Da macht allein das Gefühl in einer Werkstatt zu malen, in der auch mal Farbe auf den Boden klecksen darf, viel aus. Kinder sollten wieder lernen, zu sehen. Genau hin zu schauen, zu fühlen und zu be“greifen“. Das geht in der Schnelllebigkeit verloren. Wenn dann nach ein paar Jahren ein inzwischen junger Mann im Atelier anklopft und mir erzählt, daß er noch immer malt, mir seine Arbeiten zeigt und gerne mal ausstellen möchte, erfreut mich das doch sehr.

Wo kann man deine Kunst sehen?
Jährlich organisiere ich eine Reihe von Ausstellungen, meist in Bayern, aber auch im Ausland. Gemeinschaftsausstellungen der Kunstvereine Traunstein, Wasserburg, Kulturverein Prien, Kunstmeile Trostberg ….füllen mein Jahr. Die Galerien MarahArt in Bernau und Arteg am Tegernsee vertreten meine Arbeiten. Seit 2016 habe ich einen Stand auf der Kunstmesse ART Innsbruck.
Verkäufe an Sammler und im öffentlichen Raum. Seit 2022 war während der Almzeit eine Skulptur auf der Chiemhausen Alm zu sehen.

Was bedeutet dir das Achental?
Achental bedeutet für mich Heimat, Familie, Geborgenheit, Zugehörigkeit, Freizeitgestaltung, durchatmen, leben! Im Sommer bin ich gerne mit dem Rennradl unterwegs und beim Berggehen. Im Winter, sobald der Schnee kommt beim Tourengehen und skaten in den Achentaler Loipen.

Ich möchte nirgendwo anders leben.