Positive Bilanz beim Achental Tourismus: Steigende Übernachtungszahlen, neue Gastgeber und internationale Gäste zeigen, wie naturnaher Tourismus funktionieren kann

Der Trend aus dem letzten Jahr setzt sich fort – der naturnahe Tourismus im Achental funktioniert. Schon im Vorjahr lagen die Zahlen deutlich über dem Vor-Corona-Jahr 2019 und auch heuer zeigt der Rückblick eine erfolgreiche Hauptsaison.

Unterwössen, 17. November 2023.  Urlaub im eigenen Land liegt nach wie vor im Trend: Die Übernachtungen in Deutschland haben im Vergleich zu 2022 in diesem Jahr um 13% zugenommen, im Chiemgau um 3,5% – damit liegen die Übernachtungen nur noch knapp unter den Vor-Corona-Werten aus 2019. In den Achental-Gemeinden wurden von Januar bis einschließlich Oktober 2023 über 281.000 Übernachtungen registriert und liegen damit knapp über dem Vorjahreswert – aber deutlich über dem Vor-Corona-Jahr 2019, wo im gleichen Zeitraum 273.513 Übernachtungen gezählt wurden. Gleichzeitig sind die Gästeankünfte im Vergleich zum Vorjahr um 3,5% von rund 55.000 auf 57.000 gestiegen, die Aufenthaltsdauer bleibt stabil bei rund 5,0 Tagen. „Wir freuen uns, dass die Ausrichtung unseres naturnahen Tourismus weiter gefragt ist. Besonders schön ist auch, dass die Bettenanzahl bei uns im Achental seit einigen Jahren auch wieder steigt und wir eine konstante Auslastung haben“, so Elisabeth Keihl, Vorstand Achental Tourismus.

Die Pandemie und die Einschränkungen, die damit verbunden waren, konnte der Reiselust der Deutschen also nichts anhaben, Urlaub hat nach wie vor eine hohe Priorität, so die Marktanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Weil aber – und auch das geht aus der Analyse hervor – die Ticketpreise für Flugreisen sowie Pauschalreisen deutlich teurer sind als noch vor der Corona-Pandemie, ist Urlaub in Deutschland auch für preissensitive Urlauber sehr attraktiv.

Auch eine politisch instabile Lage in anderen Regionen trägt dazu bei, dass vermehrt Urlaub im eigenen Land gemacht wird – das Thema Sicherheit spielt laut Marktanalyse bei vielen Urlaubern eine große Rolle.

Elisabeth Keihl hat eine spannende Beobachtung gemacht: „Wir konnten in diesem Sommer einen weiteren Trend feststellen: Es kamen vermehrt Gäste aus heißen Mittelmeerländern, die der Trockenheit und Hitze im eigenen Land entfliehen und, so die Urlauber, endlich wieder satte grüne Wiesen sehen wollten. Natürlich spüren auch wir im Achental den Klimawandel – unsere Hauptsaison wird immer länger – und trotzdem sind wir im Vergleich sehr begünstigt, was Wetter und Lage angeht.“

 

Weitere Faktoren, die zu einer insgesamt positiven Bilanz beitragen, sind zum einen die Preise in unserer Region: Das Achental ist nach wie vor keine hochpreisige Region. Vermehrt werden die Preise auch von unseren Gastgebern inzwischen betriebswirtschaftlich kalkuliert, sie sind aber für Familien- und Individualreisende noch bezahlbar. Zum anderen sind es natürlich die Gastgeber selbst: Sie stehen nicht still und stellen sich mit einem breiten Angebot für Stammgäste, Familien und Alleinreisende auf die Wünsche und Vorstellungen der Gäste ein.

Es bleiben dennoch Herausforderungen, denen sich der Tourismus im Achental stellen muss: So herrscht nach wie vor großer Personalmangel in der Gastronomie. Aufgrund der steigenden Nachfrage von Selbstversorgerapartments und Ferienwohnungen ist die Gastronomie im Tal unabdingbar und gleichzeitig ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.

Die kommenden, etwas ruhigeren Monate werden beim Achental Tourismus genutzt, um an einigen Stellschrauben zu drehen: „Wir wollen uns noch nachhaltiger aufstellen und unser touristisches Angebot den Gegebenheiten des Wetters anpassen, auch in den Wintermonaten“, so Elisabeth Keihl. Ganz oben auf der Agenda des Achental Tourismus steht außerdem der Ausbau des digitalen Angebots in englischer Sprache, damit auch internationalen Gästen eine Informationsplattform zur Verfügung steht.

Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft e.V. setzt einen Fokus auf die soziale Säule der Nachhaltigkeit und die Akzeptanz der Tourismuswirtschaft in der Bevölkerung – und auch im Achental ist dieses Thema von Bedeutung: „Wir wollen vermehrt eine Brücke schlagen zwischen den Gästen und den Einheimischen, denn der Tourismus im Achental geht alle etwas an, bringt Verantwortung mit sich, gestaltet unseren Lebensraum und schafft Identifikation“, sagt Elisabeth Keihl.