Inflation und Preissteigerungen zum Trotz: Achental Tourismus kehrt zur alten Stärke zurück – „Lust auf Tourismus spürbar“

Gelungenes Comeback und vielversprechende Perspektiven für den Reisesommer 2023: Der Tourismus im Achental kehrt zielstrebig zur alten Stärke zurück. „Die erfreuliche Bilanz des vergangenen Jahres und die Vorausbuchungen für den kommenden Sommer zum Stichtag 1. März 2023 geben berechtigten Anlass zur Hoffnung, dass wir nach einem weiteren Jahr der Erholung zum zweiten Mal in Folge das Vor-Corona-Niveau übertreffen werden“, erklärte Elisabeth Keihl, Vorständin Achental Tourismus, bei der Präsentation des Reisejahres 2022 und dem Ausblick auf die laufende Saison. „Unsere Hotels, Pensionen und Anbieter von Ferienwohnungen spiegeln die Stimmung wider, die gegenwärtig ganz verbreitet im Tourismus anzutreffen ist: Die Reiselaune der Menschen in Deutschland ist der hohen Inflation und deutlichen Preissteigerungen zum Trotz zurück, das Nachholbedürfnis ist ungeheuer groß.“ Allerdings sei bei aller Zuversicht auch nicht zu verkennen, dass viele Bundesbürger beim Urlaub sparen wollen, so Elisabeth Keihl am Donnerstag (16.03.23) vor der Gastgeberversammlung in Unterwössen. Nach ihren Worten besonders erfreulich: Die Zahl der Ferienwohnungen im Achental nehme nach Jahren der Stagnation erneut zu, die „Lust auf Tourismus“ sei in den meisten der Achental Tourismus gKU angeschlossenen Gemeinden wieder deutlich zu spüren. An die Adresse der Gastgeber von Ferienwohnungen richtete Elisabeth Keihl den eindringlichen Appell, sich der notwendigen Digitalisierung nicht zu verschließen. „Bis zum Stichtag 1. März 2023 lagen die Online-Buchungsumsätze für das Achental bereits um weitere 20 Prozent über den Vorjahreswerten. Die Buchbarkeit über Online-Kanäle ist eine der maßgeblichen Voraussetzungen für den Erfolg bei der Vermietung von Ferienwohnungen.“

„Mit unserer konsequent umgesetzten Ausrichtung auf einen sanften und naturnahen Tourismus ist es uns insbesondere auch während der Pandemie gelungen, eine Zielgruppe für einen Urlaub abseits der Touristenströme zu gewinnen, die Wert auf Individualität legt und sich bei uns als „Einheimischer auf Zeit“ fühlen darf. Sie entscheiden sich ganz bewusst für eine Auszeit im Achental, um Zeit in der Natur, auf den Bergen und an den Seen zu verbringen.“ Auch die vor Jahrzehnten getroffene Entscheidung, nicht auf einen alpinen Skitourismus zu setzen, wirke sich in Zeiten des Klimawandels in Wintermonaten ohne Schnee durchaus positiv aus. So konnten das Achental im Jahr 2022 im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 ein Übernachtungsplus von 14,6% und ein Plus bei den Gästeankünften von 7 Prozent verzeichnen, die Aufenthaltsdauer stieg auf durchschnittlich 5,1 Tage. Dieser positive Trend setzt sich auch in 2023 fort: In den ersten beiden Monaten diesen Jahres 2023 wurden im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gut 4 Prozent mehr Übernachtungen und einem Gästeplus von sechs Prozent registriert.

Nach Einschätzung der BAT Stiftung für Zukunftsfragen könnte das laufende Jahr sogar zu einem Rekord-Reisejahr der Bundesbürger werden. Zum Jahreswechsel gaben 60 Prozent von rund 3.000 Befragten an, eine mindestens fünftägige Urlaubsreise zu planen. Nur 20 Prozent planten, in diesem Jahr nicht zu verreisen, weitere 20 Prozent seien noch unentschlossen. Die Reisefrequenz 2023 dürfte damit mindestens auf dem Vor-Corona-Niveau liegen – wenn nicht sogar darüber, heißt es in der Tourismusstudie der Stiftung. Nach jüngsten Erhebungen durch den ADAC wird im laufenden Jahr etwa jeder vierte Deutsche beim Urlaub sparen. Demnach sagten 24 Prozent der 5.000 Befragten, dass sie weniger Geld für eine Reise aufwenden werden oder ganz verzichten. 23 Prozent werden ein größeres Budget und 51 Prozent ungefähr gleich viel Geld für den Urlaub zur Verfügung haben. Grundsätzlich sei das Bedürfnis nach Urlaub gewachsen: 32 Prozent sagten aktuell, es sei größer als 2022. Geringer sei es lediglich bei sechs Prozent.
Statt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ganz auf einen Urlaub zu verzichten, setzen die Menschen in Deutschland auch laut der BAT-Stiftung auf abgespeckte Ferien. Sie wollten sich zum Beispiel beim Shopping einschränken, manche planten Reisen in der Neben- statt in der Hauptsaison oder wählen ein möglichst preiswertes Ziel. Davon könnte nach Einschätzung des Deutschen Tourismusverbandes auch das Reiseland Deutschland profitieren. «Manche Bundesbürger verzichten möglicherweise auch wegen der hohen Inflation oder aus Klimaschutzgründen auf Fernreisen und machen stattdessen Urlaub in Deutschland», hieß es beim DTV.
Zu den größten Herausforderungen für den Tourismus im Achental zählt nach den Worten der Vorständin die anhaltend hohe Inflation, die Energiekosten auf Rekordhöhe sowie eine anhaltende Personalnot in der Hotellerie und im Gastgewerbe. „Unsere Region hat größtes touristisches Entwicklungspotential, das wir nur durch eine intakte touristische Infrastruktur erschließen können. Auch wenn das Achental weit vom Massentourismus entfernt ist und ganz auf Individualtourismus setzt, so müssen wir diese für die Branche negative Entwicklung im Auge behalten. Der Tourismus steht für Wohlstand, ist ein Wachstumsmarkt und schafft für viele Menschen im Achental Arbeitsplätze. Wer Tourismus möchte, der muss sich auch für den Erhalt der touristischen Infrastruktur stark machen“, betonte Elisabeth Keihl.
An die Adresse von Hotels, Pensionen und Anbietern von Ferienwohnungen richtete die Tourismus-Vorständin den Rat, in dieser Situation betriebswirtschaftlich zu kalkulieren und das Preisniveau nicht in der Hoffnung zu senken, um neue Gäste zu gewinnen. „Unsere Gastgeber werden in sämtlichen Bereichen mit Kostensteigerungen konfrontiert, die zwangsläufig auch höhere Preise nach sich ziehen müssen!“ Jetzt sei es an der Zeit, die Preise anzupassen, die Digitalisierung weiter voranzutreiben und den Informations- und Erfahrungsaustausch unter den Gastgebern zu intensivieren.
Als wesentlichen Meilenstein des vergangenen Jahres bezeichnete Elisabeth Keihl die vom Achental Tourismus Ende 2021 initiierte Kampagne „DU bist Tourismus“. „Wir freuen uns sehr über die weit verbreitete Akzeptanz, die der Tourismus als wichtige Branche bei den Menschen in unserem Tal genießt. Das Ergebnis zahlreicher Interviews zeigt deutlich, welche Bedeutung der Tourismus als Wirtschaftsfaktor in unserer Region auch außerhalb der klassischen Reiseindustrie hat.“ Elisabeth Keihl kündigte an, die Akzeptanz des Tourismus bei den Menschen im Achental weiterhin verstärkt in den Fokus ihrer Arbeit zu stellen.

„Tourismus ist Teamarbeit – es geht nur im Zusammenspiel aller Akteure. Denn ohne die Gäste und Besitzer von Zweitwohnungen würde es zahlreiche Arbeitsplätze im Achental
heute nicht geben, müssten sich Einheimische außerhalb ihrer Heimat eine Beschäftigung suchen!“