Natur erleben – die Landschaft des Achentals

Urlaub im Einklang mit der Natur. Ökologie und ein nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen sind prägend für das Achental. Kühle Bergwälder und sanft geschwungene Almwiesen unterbrochen von felsigen Gipfeln aus Kalkstein charakterisieren die einzigartige Kulturlandschaft der Chiemgauer Alpen. 

Almen – ein Teil der Achentaler Identität

Die traditionelle, naturnahe Almwirtschaft wird im Achental bereits seit dem frühen Mittelalter betrieben. Almen sind ein essentieller Bestandteil der Kultur im Alpenraum, ihre landwirtschaftliche Nutzung war in der Vergangenheit notwendig, um den Winter gut überstehen zu können.

Neben wunderschön gelegenen Hochalmen wie der Piesenhausener Hochalm an der Hochplatte oder der Roßalm auf 1.700 Metern ist die Landschaft des Achentals von zahlreichen Niederalmen, zum Beispiel der Chiemhauser Alm bei Schleching oder der Feldlahn-Alm bei Oberwössen, geprägt. Während früher neben Kühen und Jungrindern auch Pferde, Schafe, Ziegen und sogar Schweine in den Sommermonaten auf die Alm getrieben wurden, trifft man heute nur noch überwiegend Jungtiere dort oben an. Eingebettet in herrlich blühende Bergwiesen können die Tiere rund um die Alm genüsslich grasen und im Einklang mit der Natur gedeihen, ehe es im Herbst wieder ins Tal geht. Beim Almabtrieb Ende September wird das Almvieh mit aufwändigem Blumenschmuck “aufgekranzt” und mit lauten Glocken ins Tal getrieben, wo sich das ganze Dorf über die glückliche Heimkehr der Tiere freut – ein beeindruckendes Ereignis!

Auf der Alm steht, anders wie bei Berggasthöfen oder Alpenvereinshütten, die landwirtschaftliche Nutzung im Vordergrund. Dennoch freuen sich die Sennerinnen und Senner über die Gesellschaft der Bergwanderer und bewirten diese gerne mit einer almtypischen Brotzeit mit Almkäse und Speck oder einem frischen Glas Bergbauern-Milch.

Unser Tipp: Wer tiefer in die besondere Kulturlandschaft eintauchen möchte, sollte unbedingt die interaktive Almenwelt-Ausstellung im Alten Bad in Unterwössen besuchen!

Sommer im Achental, Wandern zur Oberauerbrunst

Einzigartige Pflanzenwelt

Zur Vielfalt der Flora und Fauna unserer üppig grünen Almwiesen tragen die Kräuter und Heilkräuter sowie die seltenen, oft geschützten Alpenblumen bei, die hier wachsen. Neben Arnika, Alpen-Wundklee, Blutwurz und dem weißen Germer finden auch Frühlings-Krokus, Alpenglöckchen, Silberdistel und Frühlings-Enzian in der weitläufigen Almenlandschaft geeignete Bedingungen.

In den Hochmooren des Achentals, wie der Egerndacher oder der Mettenhamer Filzen hingegen sind wahre Überlebenskünstler heimisch. Der saure, nährstoffarme Boden ist ein extremer Lebensraum für eine hochspezialisierte Pflanzenwelt, zu der beispielsweise der Sonnentau zählt. Im Frühjahr zieht zudem die lilafarbene Sibirische Schwertlilie alle Blicke auf sich.

Ein besonders auffälliges Exemplar, das Sie am Wegesrand entdecken können, ist die Orchidee. Die Chiemgauer Alpen bieten die idealen Bedingungen für wild wachsende Orchideen, die auf magere Standorte spezialisiert sind. Mehr als 50 verschiedene Arten können Sie im Achental entdecken. Weil die außergewöhnlichen Pflanzen immer seltener werden, stehen die Orchideen unter strengem Naturschutz.

Unser Tipp: Besonders viele heimische Pflanzen entdeckt ihr am Geigelstein, dem Blumenberg der Chiemgauer Alpen.

Wilde Wasser

Die Tiroler Ache, ein Alpenfluss von bester Wasserqualität, hat ihren Ursprung in den Kitzbühler Alpen im Bereich des Paß Thurn. Von dort bahnt sie sich ihren Weg in Richtung Chiemsee, dessen größter Zufluss die Tiroler Ache ist. An der Grenze zwischen Bayern und Tirol zwängt sich der Fluß durch die wildromantische Entenlochklamm und fließt anschließend durch unser herrliches Achental. Im hinteren Talbereich rund um Schleching ist der Wildfluss von eindrucksvollen, steil aufragenden Felswänden eingerahmt. Eine einzigartige Flusslandschaft, die nicht nur bei seltenen Vögeln, sondern auch bei Kajakfahrern und Rafting-Sportlern beliebt ist. Nachdem die Ache auch die Orte Unterwössen, Marquartstein sowie Staudach-Egerndach durchquert hat, mündet sie in einem in Mitteleuropa einzigartigen Binnendelta in den Chiemsee. Besonders beeindruckend ist die unbeschreibliche Biotopvielfalt des Achendeltas.