Was hat es mit dem Hoagart auf sich?
Der Hoagart ist in aller Munde: Nicht nur Fernsehsendungen tragen ihn im Titel, auch zahlreiche Veranstaltungen im gesamten Alpenraum – von Bayern über Tirol bis Südtirol – greifen auf diesen traditionsreichen Begriff zurück. Je nach Region kann es dabei auch Hoagascht oder Hoagacht heißen – allesamt Ausdruck einer tief verwurzelten Kultur des Miteinanders.
Herkunft des Begriffs „Hoagart“ – vom Heimgarten zur Kulturform
Seinen Ursprung hat das Wort im mittelhochdeutschen „Heingarte“ – dem Heimgarten. Früher war dieser der Garten oder Vorplatz vor dem Bauernhaus, auf dem sich Nachbarn und Verwandte bei schönem Wetter trafen: zum Ratschen, zum Singen, zum Musizieren – einfach zum Beieinandersitzen. Aus dem Ort der Begegnung wurde schließlich der Begriff für das Gesellige selbst: der Hoagart.
Der moderne Hoagart – Volksmusik in ihrer ursprünglichsten Form
Mit der Zeit entwickelte sich die Bedeutung weiter. Heute steht der Hoagart vor allem für musikalische Zusammenkünfte, bei denen sich Musikantinnen und Musikanten zum spontanen, nichtkommerziellen Musizieren treffen. Dabei steht nicht die Bühne oder ein festes Programm im Vordergrund, sondern das Miteinander: Ohne Verstärker, ohne große Show – dafür mit echter Leidenschaft für die überlieferten Klänge der echten Volksmusik.
Typische Instrumente und Atmosphäre beim Hoagart
Ob Zither, Hackbrett, Geige oder Harmonika – im Hoagart hat jedes Instrument Platz, solange es in der Tradition verwurzelt ist. Die Atmosphäre ist familiär, warmherzig und ungekünstelt – ein Raum, in dem Musik, Sprache und Gemeinschaft gleichberechtigt nebeneinanderstehen.
Warum der Hoagart heute wieder an Bedeutung gewinnt
In Zeiten zunehmender Digitalisierung und Individualisierung erlebt der Hoagart vielerorts eine kleine Renaissance: als Gegenpol zur Hektik des Alltags, als Raum für Echtheit, Handgemachtes und für gelebte Kultur. Er bringt Generationen zusammen, bewahrt Dialekte, Lieder und Lebensgefühl – und macht erfahrbar, was es heißt, daheim zu sein.